Nach dem letztjährigen Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk hofft das Unternehmen in diesem Jahr wieder auf einen erfolgreichen Feuerwerksverkauf.

Eitorf, 16.11.2021 | Gut sechs Wochen sind es noch hin bis zum Jahreswechsel und die Geschäftsführung sowie die Belegschaft des größten deutschen Feuerwerksunternehmens hoffen in diesem Jahr wieder auf ein erfolgreiches Silvestergeschäft. Das letztjährige Verkaufsverbot hat beim Eitorfer Traditionsunternehmen einen gewaltigen wirtschaftlichen Schaden verursacht, weshalb man mit Sorge auf die aktuellen Verbotsforderungen blickt.

Seit ein paar Wochen ist die Zwangspause bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den operativen Bereichen Versand, Logistik und Verkauf vorbei und die Vorbereitungen für die Auslieferung an die deutsche Handelslandschaft laufen auf Hochtouren. Aufgrund des kurzfristig ausgesprochenen Verkaufsverbots im letzten Jahr musste das Unternehmen sämtliche, bereits beschaffte und vorfinanzierte Ware zurückholen und ein weiteres Jahr einlagern – alles auf eigene Kosten. „Das Verbot hatte für unser Unternehmen katastrophale Folgen und verursachte einen finanziellen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe“, betont der Sprecher der Geschäftsführung, Thomas Schreiber. Um das Unternehmen zu retten, verordnete die Geschäftsleitung sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern rund ein Jahr lang Kurzarbeit. „Kurzarbeit war bei uns bisher für niemanden ein Begriff – dann kam das Verbot. Es war aber eine der wenigen Möglichkeiten, laufende Kosten einzusparen und eine Insolvenz zu verhindern“, so Schreiber weiter.

Negativer Höhepunkt ist die nötige Schließung des Freiberger Standorts
Die Schließung des Fertigungsstandorts in Freiberg ist für das Unternehmen unausweichlich, aktuell laufen noch die internen Abstimmungen mit dem Betriebsrat. Der Standort blickt auf eine 300-jährige Tradition zurück, weshalb dieser Schritt für alle Beteiligten äußerst schwierig ist. „Wir werden um die Standortschließung nicht herumkommen, da nachhaltige und langfristige Kosteneinsparungen nötig sind, um die Handlungsfähigkeit unseres Unternehmens sicherstellen zu können“, beschreibt Schreiber die Situation.

Erfolgreiche Saison 2021 notwendig für Fortbestehen des Unternehmens
Das Geschäftsmodell der WECO ist vollständig auf Silvester ausgerichtet und der Umsatz wird zu 95 Prozent an den letzten drei Tagen im Jahr erwirtschaftet, ein erfolgreicher Feuerwerksverkauf war demnach schon immer überlebenswichtig. „Nur mit großen Kraftanstrengungen, weiteren Krediten und gewaltigen Einbußen für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern war es überhaupt möglich, das Unternehmen weiter halten zu können“, stellt der Unternehmer fest. „Man benötigt daher nur wenig Fantasie, was mit unserer Firma passiert, wenn wir auch in diesem Jahr keinen Feuerwerksverkauf erleben würden“. Ein nochmaliges Verkaufsverbot würde nicht nur den Todesstoß für das Eitorfer Unternehmen, sondern für die allermeisten der Branche angehörigen Firmen bedeuten. 

Keine Gründe für ein nochmaliges Verbot
Auch wenn es bereits einzelne Forderungen nach einem erneuten Verbot von privatem Silvesterfeuerwerk gibt, blickt das Unternehmen zuversichtlich auf das kommende Feuerwerksgeschäft. Der Hauptgrund des letztjährigen Verkaufsverbots war die Entlastung des Gesundheitssystems. Nach Angaben eines großen deutschen Klinikbetreibers sind lediglich fünf Prozent aller Krankenhausbesuche an Silvester überhaupt auf Feuerwerkskörper zurückzuführen. Die allermeisten Unfälle entstehen demnach durch Stürze oder Auseinandersetzungen in Folge von übermäßigem Alkoholkonsum. Schreiber dazu: „Patienten, die in der Silvesternacht in der Notaufnahme landen, benötigen doch in der Regel keine intensivmedizinische Betreuung. Die wenigen wirklich schweren Verletzungen entstehen durch illegale Pyrotechnik. Deswegen erschließt sich mir der Grund des letztjährigen Verbots auch weiterhin nicht“.

Privates Feuerwerk optimal für Silvesterfeier im kleinen Kreis
Aus Sicht des Unternehmens ist privates Feuerwerk weiterhin prädestiniert dafür, um den Jahreswechsel pandemiekonform im kleinen Kreis zu feiern und dabei die aktuelle Zeit voller Entbehrungen sowie schlechter Nachrichten für einen kurzen Augenblick zu vergessen und dabei farbenfroh, bunt und mit Zuversicht ins neue Jahr zu starten. „Die Menschen brauchen doch auch mal wieder ein Highlight und im wahrsten Sinne des Wortes einen Funken Hoffnung“, stellt Schreiber fest. „Auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden sich über diesen Funken Hoffnung freuen, wenn sie wissen, dass es weitergeht.“

Verkaufsverbote verzögern Nachhaltigkeitsprojekte
Das Feuerwerksunternehmen präsentierte im vergangenen Jahr eine umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie, die unter anderem maßgebliche Produktänderungen beinhaltet. Doch die allermeisten Änderungen, beispielsweise in punkto Kunststoffverzicht, kommen nunmehr erst im nächsten Jahr zum Tagen. „Bei nahezu allen Projekten mussten wir aufgrund unserer wirtschaftlichen Situation auf die Pause-Taste drücken. Denn solch umfangreiche Produktanpassungen, wie beispielsweise plastikfreie Raketen aus deutscher Fertigung, sind immer nur für die nächste Saison möglich, aber die letzte ist ja ausgefallen“, konstatiert der Geschäftsführer.

Auch 2021 sind Batterie- und Verbundfeuerwerke wieder im Trend
Wie in den letzten Jahren erfreuen sich auch in diesem Jahr wieder Batterien und Verbundfeuerwerke besonders großer Beliebtheit bei den Feuerwerkskäuferinnen und -käufern. Das Besondere an diesen Produkten: diese müssen nur einmal gezündet werden, um ein spektakuläres, abwechslungsreiches und choreographiertes Feuerwerkserlebnis in vollen Zügen genießen zu können. Aber auch Raketen- und Familiensortimente sind in der Silvesternacht weiterhin nicht wegzudenken.

Am Ende ist es aber unerheblich, welche Feuerwerksprodukte im Einkaufswagen landen. Denn wichtig ist, nur zuzugreifen, wenn es sich um geprüftes und in Deutschland zugelassenes Silvesterfeuerwerk handelt. Dann ist der bunte Feuerwerksspaß an Silvester garantiert.